"Löwe"
Baubericht Geschützwagen LÖWE auf Basis E-100
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Schwerer Geschützwagen LÖWE

(Prototyp: E100HB)
mit 24cm K 4 Sf
Panzerhaubitze

Gewicht: 137,0 to
Bewaffnung: 240mm PH
max. Panzerung 200mm
Motor: V12 Maybach
Leistung: 1500PS
Vmax: 42 km/h
Besatzung: 8 Mann
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Bereits 1942 / 43 wurde vom Heereswaffenamt die Forderung
nach schweren und schwersten Selbstfahrlafetten aufgestellt.
Bis Ende 1944 war die Selbstfahrlafette „GRILLE" auf Basis eines
verlängerten TIGER II B – Fahrgestells nahezu bis zu Serienreife
entwickelt. Als Bewaffnung war die 17cm K 44 bzw. die
21cm Mrs 18 vorgesehen.

Nach eingehenden Versuchen zeigte sich jedoch, das diese Bewaffnungen keine zufriedenstellenden Ergebnisse brachten.
Daher wurde Anfang 1945 die Forderung
aufgestellt, die 1944 neu entwickelte 24cm K 4, welche bei
Schießversuchen sehr beeindruckt hatte, in die neue
Selbstfahrlafette einzubauen. Das GRILLE – Fahrgestell zeigte
sich dieser Bewaffnung jedoch als nicht gewachsen.
Es wurde daher vorgesehen, das die neue Selbstfahrlafette auf
der Basis des neuen E90/E100 – Fahrgestells aufbauen sollte.
Decknahme für diese Projekt war „Hummel-Wespe".
Heereseinführung war lt. Forderung für spätestens 1946
vorgesehen. Aufgrund der Kriegsereignisse ist dieses Projekt
allerdings nicht mehr über das Reisbrett-Stadium hinaus
gekommen. Die ersten Vorstudien sollen aber sehr
vielversprechend gewesen sein ...
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Historischer Hintergrund
Bereits 1942 / 43 wurde vom Heereswaffenamt die Forderung nach schweren und schwersten Selbstfahrlafetten aufgestellt. Bis Ende 1944 war die Selbstfahrlafette „GRILLE" auf Basis eines verlängerten TIGER II B – Fahrgestells nahezu bis zu Serienreife entwickelt. Als Bewaffnung war die 17cm K 44 bzw. die 21cm Mrs 18 vorgesehen. Nach eingehenden Versuchen zeigte sich jedoch,das diese Bewaffnungen keine zufrieden stellenden Ergebnisse brachten.

Daher wurde Anfang 1945 die Forderung aufgestellt, die 1944 neu entwickelte 24cm K 4, welche bei Schießversuchen sehr beeindruckt hatte, in die neue Selbstfahrlafette einzubauen. Das GRILLE – Fahrgestell zeigte sich dieser Bewaffnung jedoch als nicht gewachsen.
Es wurde daher vorgesehen, das die neue Selbstfahrlafette auf der Basis des neuen E90/E100 – Fahrgestells aufbauen sollte.
Decknahme für diese Projekt war „Hummel-Wespe". Heereseinführung war lt. Forderung für spätestens 1946 vorgesehen. Aufgrund der Kriegsereignisse ist dieses Projekt allerdings nicht mehr über das Reisbrett-Stadium hinaus gekommen. Die ersten Vorstudien sollen aber sehr vielversprechend gewesen sein ...

Und war nun meine Modellbauidee geboren:
Diesen Geschützwagen auf Basis E100 baue ich im Modell!

Aber wie hätte der wohl ausgesehen?
Vorbild war natürlich der Prototyp der Grille, von der es ja in 1:76 ein
Harzmodell von United Fun gibt. Diese habe ich mir dann erst mal besorgt, um ein Modell-Vorbild zu haben.

Das Basis Fahrzeug eine E100 von Dragon war kein Problem, aber welches
Geschütz sollte ich nehmen? Zum Glück gibt es von PRECISION-Models ein gutes Harz-Modell der 24cm K4 Sf, welches allerdings recht teuer ist (300,-- DM)

So ging ich daran erst mal das Fahrgestell des E 100 um zwei Laufrollen zu verlängern. Wanne zersägen, entsprechendes Stück einer zweiten E100 Wanne einsetzen und alles wieder gut verkleben.
Dann wird das Wannenoberteil zersägt, sprich der Turmdrehkranz wird entfernt, und das fordere Teil mit den Lucken für Fahrer/Funker und das hinter Teil mit dem Motordeck werden direkt hintereinander zusammengeklebt, da ja der LÖWE einen Mittelmotor hat.
Das Heck der Wanne wird komplette im 90° Winkel abgesägt und entsorgt, da dies für einen hinten offenen Geschützwagen nicht zu gebrauchen ist.

Der eigentliche Wannenoberkasten für das Geschütz ist dann komplett in Eigenbau entstanden, wobei ich versucht habe mich soweit wie möglich an dem 1:76-Grille-Modell zu orientieren. Das Heck und die Innenreinrichtung sind aber ein Entwurf von mir, da ich hierfür kein Vorbild gefunden habe. (Das Grille-Modell ist leider nur geschlossen darzustellen)

Das Modell der 24cm K4 geht recht problemlos zu bauen, und wird vor der Montage des Wannen-Oberteils in das verlängerte Wannenunterteil eingesetzt. Es muss nur ein Teil der Lafette entfernet werden, da diese sonst, von der Breite her, nicht in die E100-Wanne passt.

Insgesamt gestaltete sich der Bau des LÖWEN doch recht aufwendig, da man viele Sachen selber bauen oder gar gestalten muss, und andere Sachen immer wieder anpassen muss, bis diese in Gesamtkonzept passen. Aber das Ergebnis entschädigt dann doch für die viele Arbeit, ein wirklich beindruckendes Modell....
Als Munitionstransporter habe ich dann noch einen SWS mit Pritsche und
gepanzertem Fahrerhaus dazugestellt, welchen ich aus zwei SWS aus dem Kasten gebaut haben. Der SWS ist auch ein sehr schöner Größenvergleich zum LÖWEN.

Ob der Geschützwagen LÖWE dann tatsächlich so ausgesehen hätte, ist eine ganz andere Frage, ich halte die von mir gewählte Erscheinungsform für die wahrscheinlichste....

Der Bau solcher Prototypen und Entwicklungen, welche über das Reisbrettstadium nicht hinaus gekommen sind, macht für mich den besonderen Reiz des Modellbaues aus. Ich nenne das immer eine „historisch-logische Rekonstruktion". (so hätte der höchstwahrscheinlich dann ausgesehen...)
Besondern Spaß macht mir dabei auch immer wieder, etwas selber zu entwerfen, was es so zu einer bestimmten Zeit nicht gegeben hat, aber hätte geben können.

Und den eigenen Entwurf dann im Modell zu bauen, und diesen dabei zu überprüfen und wieder zu verändern, ist für mich der eigentliche Reiz des Modellbaus. Finde ich jedenfalls viel interessanter als die Xte Ausführung eines Pz. IV oder TIGER I zu bauen...

Sebastian Nast
Im Juni 2001